Flora und Fauna
Naturgebiet erster Klasse
Die Attraktivität der Moselkulturlandschaft um die CALMONT REGION lockt auch naturbegeisterte Menschen an. Greifvögel wie Milane, Bussarde und Falken nutzen gegen Mittag die Thermik, um ihre Flugspiele zu präsentieren. Die Zippammer, ein kleiner Vogel mit Vorliebe für Rieslingsteillagen, ist hier im CALMONT das ganze Jahr zu beobachten. Mauer- und Smaragdeidechsen huschen über den Schieferfels und die harmlose Schlingnatter sonnt sich in stillen Winkeln. Bunte Schmetterlinge, allen voran der edle Apollofalter, werden dem aufmerksamen Wanderer im Juni begegnen.
Trockenmauern eignen sich aufgrund der optimalen Wärmespeicherung in den Natursteinen besonders gut als Lebensraum für Reptilien. Besonders dienlich sind die Mauern für diese Tiere als Unterschlupf und Versteck, aber auch als Jagdrevier, Nest und Eiablageplatz.Die Trockenmauer stellt nicht nur den Lebensraum vieler verschiedener seltener Tiere dar, sondern ist gleichzeitig auch Lebensraum vieler seltener Pflanzen. Besondern prägend für die Flora der Trockenmauer ist das Vorkommen zahlreicher verschiedener Standorte. Sie reichen von sonnenexponierten Lagen mit Wüstenklima bis hin zu beschatteten, feuchten Plätzen. Die Trockenmauern der Steilterrassen können bis zu 500 verschiedene Pflanzen beherbergen. Pflanzengesellschaften, an den heißen Fels angepasst, besiedeln selbst die kühnsten Abbrüche. Allen voran die Sedumarten, eine wasserspeichernde Pflanzengruppe. Der blaublühende Natterkopf oder die rotblühende Pechnelke setzen im Frühjahr bunte Farbtupfer auf die Felsen. Je älter die Trockenmauern sind, umso mehr Tier- und Pflanzenarten lassen sich in ihnen entdecken. In den Spalten der Mauern wächst eine Vegetation, die sonst nur in felsigen Hochgebirgslagen zu finden ist.
Der Apollofalter ist ein in Europa stark bedrohter und streng geschützter Schmetterling. Der Falter ist auf seine Futterpflanze „Sedum album“ angewiesen, die im CALMONT oft vorkommt.
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Sedum album „der weiße Mauerpfeffer“
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Die Zippammer – ihr Bestand ist vor allem durch Lebensraumvernichtung zurückgegangen und sie zählt zu den bedrohten Vogelarten Mitteleuropas.
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Die Smaragdeidechse kommt im CALMONTvor. |
Wie die Kultur "Natur" schafft
Bis in die 1980er Jahre lagen die besten Terrassenlagen im CALMONT brach. Danach sind mit der Thematisierung der Zusammenhänge von Weinbau, Natur- und Landschaftsschutz und dem ländlichen Tourismus viele Winzer und Fachleute auf die besonderen Kulturlandschaften der Steilterrassen an der Mosel aufmerksam geworden.
Die Winzer begannen, nicht nur in der CALMONT REGION, ihre besten Lagen - die Jahrhunderte alten Steilterrassen mit ihren Trockenmauern - zu rekultivieren und die dadurch gewonnene offene Kulturlandschaften für ihre Gäste zu erschließen.
Es entstand ein sanfter Tourismus, der zunehmend dazu beiträgt, die Terrassen der WeinKulturLandschaft der Mosel nachhaltig zu pflegen und zu erhalten. Die Aktivierung des Weinbaus wird zum Vorteil für Landschaftsbild und Landschaftsökologie.